Vor fünf Jahren fand im Rotkreuzzentrum das erste Montagscafé von „Lehrte hilft“ statt. Einen Treffpunkt für „alte“ und „neue“ Lehrter*innen zu schaffen, war das erste Projekt des Lehrter Netzwerks für Geflüchtete. Die für den 20. April geplante Jubiläumsfeier musste allerdings, wie so vieles zurzeit, leider ausfallen.
Der DRK Ortsverein Lehrte e.V., die Kirchengemeinden Matthäus, Markus und St. Petri sowie der Sportverein SV Yurdumspor folgten vor fünf Jahren dem Gedanken, dass man gemeinsam mehr bewirken kann als allein, und gründeten das Netzwerk „Lehrte hilft“. Von den ursprünglich gut 100 Ehrenamtlichen sind rund 80 immer noch aktiv dabei. Sie engagieren sich in unterschiedlichsten Projekten: vom Montagscafé über die Lernfüchse oder Angebote zum Deutschlernen, Feiern und Ausflügen bis hin zum Fahrradtraining oder den Sportangeboten des SV Yurdumspor. Diese Liste ist noch lange nicht vollständig. Viele Ehrenamtliche unterstützen auch individuell einzelne Geflüchtete oder deren Familien. Im Büro von „Lehrte hilft“ finden sie in Nele Schallhorn eine kompetente Ansprechpartnerin für die Fragen rund um ihr Engagement.
„Lehrte hilft“ versteht sich als Plattform, die ehrenamtliche Hilfe koordiniert und begleitet. So wurden Geflüchtete auch in Projekte anderer Träger vermittelt, wie das Nähcafé der Johannesgemeinde oder unterschiedliche Aktivitäten der St. Bernward-Gemeinde.
In den fünf Jahren haben sich die Aufgaben der Ehrenamtlichen verändert. Während 2015 viel selbstorganisierte Soforthilfe gefragt war, geht es jetzt um Unterstützung bei der Integration. Hier ist die Zusammenarbeit mit hauptamtlichen Fachleuten notwendig. Daher besteht im Montagscafé inzwischen eine enge Zusammenarbeit mit dem Diakonieverband Hannover Land. Bei schwierigeren Fragen können Ehrenamtliche so an die Fachfrau vor Ort verweisen. Dies stellt für die Ehrenamtlichen im Café eine echte Entlastung dar. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Lehrte konnten Projekte wie die Müttercafés in zwei Lehrter Grundschulen oder Alphabetisierungskurse für Mütter mit kleinen Kindern realisiert werden.
Großzügige Spenden von Firmen, Institutionen und Einzelpersonen bieten eine gute Grundlage für die ehrenamtliche Arbeit. Die hauptamtliche Koordination des ehrenamtlichen Engagements wird durch die Stadt Lehrte und die evangelische Kirche finanziert und ist bis Ende 2021 gesichert.
In diesem Jahr wird sich „Lehrte hilft“ erstmals an der Interkulturellen Woche beteiligen. Für die Organisation haben sich zu fünf Themenbereichen Arbeitsgruppen gebildet. Es geht dabei um interreligiösen Dialog, gemeinsame interkulturelle Aktivitäten, Berufsvorbereitung für Menschen unterschiedlicher Kulturen, interkulturelle Alltagsbegegnungen und Sprache. Es wurden viele Ideen entwickelt, die in konkrete Aktionen, Veranstaltungen oder Events umgesetzt werden sollen. Die Arbeitsgruppen treffen sich wieder, sobald es die Corona-Situation zulässt.
Höhepunkt des laufenden Jahres soll ein großes interkulturelles Fest am 3. Oktober werden. Hierzu sind wir mit der Stadt Lehrte im Gespräch, um einen geeigneten Rahmen zu finden. Am 3. Oktober wird es dann auch hoffentlich wieder die Gelegenheit geben, miteinander 5 Jahre „Lehrte hilft“ zu feiern, auf das Erreichte zurückzublicken und neue Pläne zu schmieden.
Weitere Ehrenamtliche sind im Netzwerk „Lehrte hilft“ herzliche Willkommen. Interessierte können sich telefonisch unter 05132 3311 bzw. 0178 850 6373 oder per E-Mail an buero@lehrte-hilft.de melden. Ergänzende Informationen finden sich auch auf unserer Homepage unter https://lehrte-hilft.wir-e.de/.